Die Fahne der Struckerschützen Altenmarkt

Fahnenmutter, Schuetzenkompanie, Struckerschuetzen, Altenmarkt

Unsere Fahnenmutter

Die Familie Winter – Großunterberg hat seit über 120 Jahren eine sehr enge Beziehung zu den Schützen von Altenmarkt. Im Jahr 1903 spendete der damalige Großunterbergbauer Josef Winter die prachtvolle Herz-Jesu-Fahne. Ebenso wurde die notwendige Restaurierung im Jahr 1955 und die gänzliche Überholung der Fahne im Jahr 1978 von der Familie Winter getragen. Mit Stolz kann daher unsere Fahnenmutter Brigitta Winter mit dem Fähnrich Ernst Maurer die derzeitige Fahne vor dem Haus Unterberg präsentieren. Unsere Fahnenmutter Brigitta Winter, Großunterbergbäuerin, begleitet die Struckerschützen als Fahnenmutter seit 1985.

 

Für die großzügige Zuwendung zur jetzigen Anschaffung der neuen Fahne bedanken sich die Struckerschützen bei der Großunterbergfamilie ganz herzlich.

Die Fahne – Zeichen und Auftrag für Treue und Kameradschaft

Zu den kostbarsten Abzeichen einer Gemeinschaft, wie es die Struckerschützen von Altenmarkt sind, gehört eine Fahne. Das Fest der Fahnenweihe am 15. Juli 2001 war daher ein willkommener Anlass, sich Gedanken über den Sinn und Zweck von Fahnen in unserem Vereinswesen zu machen.

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Jeder Verein hat seine Fahne, d.h. eine Fahne ist immer ein kostbares Unikat: Es gibt sie nur ein einziges Mal und drückt in Schrift und Bildern, in Farben und Schmuckzeichen die Identität einer Gemeinschaft aus. Durch den christlichen Glauben sind für die künstlerische Gestaltung einer Fahne viele religiöse Momente dazugekommen, z. B. das Bild der Pfarrkirche, des Pfarrpatrons oder eines bestimmten Heiligen, unter dessen Schutz sich eine Gemeinschaft gestellt wissen will; aber auch Worte der Heiligen Schrift können etwas über das Selbstverständnis eines Vereins näher aussagen. Jahreszahlen erinnern an markante Zeitpunkte der Geschichte, um in Erinnerung zu behalten, was aus Zeiten der Bedrängnis nicht mehr vergessen werden soll. So ist nach christlichem Verständnis eine Fahne immer auch ein Symbol für Freiheit und Frieden.

Eine Fahne ist sichtbares Zeichen für Zusammengehörigkeit und kameradschaftlichen Gemeinschaftssinn. Sie kündet von bestimmten gemeinsamen Idealen, denen sich jene verpflichtet haben, die hinter ihr gehen und stehen. Sie verpflichtet zu unverbrüchlicher Treue und Kameradschaft. Fahnenflucht wurde seit Menschengedenken als verabscheuungswürdiger Treuebruch empfunden. Eine Fahne ist deshalb sprechendes Symbol für unverzichtbare Werte und Tugenden: Treue zur Heimat, zu dem uns anvertrauten Land und seinen Leuten, zu den edlen Gewohnheiten und schönen Bräuchen, zu den eigenen Überlieferungen des Vereins. Ehrfurcht vor Gott und der Würde des Menschen. Kameradschaft zu pflegen im Sinne der biblischen Wegweisungen: „Einer trage des anderen Last!“ – „Es gibt keine größere Liebe, als dass einer sein Leben einsetzt und hingibt für seine Freunde!“

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Eine Fahne ist daher auch ein Anruf und Auftrag, in Treue und Zuverlässigkeit dem Wahren, Guten und Schönen zu dienen. „Einer schätze den anderen höher ein als sich selbst; jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen!“ (Phil. 2,3 f.) Eine Fahne ist Symbol des Lebens und der Lebensfreude, der Geselligkeit und des Frohsinns. Deshalb ist eine Fahne ein wichtiges „Festabzeichen“, das zu bestimmten religiösen und profanen Festen der feiernden Gemeinde ein kräftiges „Ja zum Glauben“ und „Ja zum Leben“ künden will. Insofern ist eine Fahne immer auch ein Bekenntnis. Die Fahnenweihe hat somit einen tiefen Sinn, einerseits nimmt sie die Mitglieder in die Pflicht zu Treue und Kameradschaft, andererseits soll das Vertrauen geweckt werden, dass über allem Gottes Schutz und Segen steht, unterstützt von der Fürbitte der Gottesmutter und bestimmter Heiliger, denen man sich besonders anvertraut.

 

Fahnen werden bei Umzügen und Prozessionen vorangetragen: von weitem wird damit erkennbar, wer sich zu einem Verein bekennt. Zu bestimmten Momenten des Gottesdienstes wird die Fahne geneigt oder „gesenkt“; Ausdruck des Respektes vor dem Allerheiligsten, Zeichen der Demut unter der rettenden Hand Gottes. „Letzter Gruß zum Abschied“ von einem guten Kameraden.
Gelegentlich werden zu Festanlässen Fahnenabordnungen entsandt. Damit soll die Repräsentanz für den gesamten Verein manifestiert werden.

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Fahnenbänder sind ein Zeichen der gegenseitigen Verbundenheit. Festbänder und ein Trauerband vermitteln etwas von dem, was der hl. Paulus im Kolosserbrief uns ans Herz legt: „Über alles aber habt die Liebe, sie ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht!“ (Kol. 3, 14). Erinnerungsbänder werden gerne bei Jubiläumsfesten als Zeichen freundschaftlicher Verbundenheit ausgetauscht und sollen als Andenken an so manche frohe Begegnung wachhalten und bewahren.
Zum Schützenfest mit Fahnenweihe entbiete ich den rührigen Struckerschützen Altenmarkt die besten Segenswünsche und verbinde damit ein aufrichtiges Vergelts Gott für die stets würdevollen Ausrückungen zur Ehre Gottes und zur Freude der feiernden Gemeinde.

Möge das Bild der Altenmarkter Madonna immer wegweisend sein für eine gottverbundene Pflege des Schützenbrauches und damit einer Volkskultur, die um ihre religiösen Wurzeln nicht nur weiß, sondern auch fürderhin aus ihnen lebt. Als Schützenseelsorger schreibe ich meinen Schützenkameraden die guten Worte des Völkerapostels Paulus in ihr Stammbuch. „Wenn es eine Ermahnung in Christus gibt, Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen, dann macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig, dass ihr nichts aus Ehrgeiz und Prahlerei tut. Sondern in Demut schätze einer den anderen höher ein als sich selbst. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen!“

Prälat Dr. Hans Paarhammer, Landesschützen-Superior

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Die Schützen und Musikanten haben mit der neuen Fahne und Fahnenmutter Julie Laubichler – Gasthofbäuerin, anlässlich der Fahnenweihe 1903 vor dem Markterwirt Aufstellung genommen.

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Eine kräftige Schützenabordnung vor dem Haus Unterberg im Jahr 1975. Hockend: der jetzige Unterbergbauer Thomas Winter und seine Schwester Barbara.

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Die Altenmarkter Prangerschützen 1929 mit der Altschützenfahne aus dem Jahr 1729.

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